
Wachstum über die Landesgrenzen hinaus
Smarterion hat das Potenzial auf dem Schweizer Markt nahezu ausgeschöpft. Seit 2009 bietet das KMU aus Mels massgeschneiderte LED-Lösungen an – mit grossem Erfolg. Wachstumsraten von jährlich 20 Prozent und mehr sorgten für einen raschen Ausbau des Teams. Innert 15 Jahren entwickelte sich die Firma vom Einmannbetrieb zu einem wichtigen Arbeitgeber im Sarganserland mit 65 Mitarbeitenden.
Damit die Erfolgsgeschichte weitergeht, wagt Smarterion den Schritt ins Ausland. Das Ziel der Beleuchtungstüftler um CEO Thomas Stepan: mit dem ersten eigenen Produkt den internationalen Markt erobern. Das Innosuisse-Programm Swiss Accelerator ermöglichte die Entwicklung des LED-Baukastensystems luxKIT, einer patentierten Weltneuheit.

«Swiss Accelerator bringt den Franken an den richtigen Ort.»
Thomas Stepan
CEO Smarterion
Was ist neu an Ihrem Produkt?
LuxKIT ist ein LED-Baukasten – vergleichbar mit einem Lego-Set. Jeder Laie kann damit arbeiten. Die Konfiguration ist völlig flexibel und über unsere App leicht umsetzbar. Diese Kombination aus einfacher Planung, schneller Bestellung und werkzeugloser Montage gab es bisher noch nicht.
Welches Potenzial sehen Sie in Ihrer Innovation?
Das Produkt könnte die Spielregeln in unserer Branche verändern. Durch den modularen Aufbau überwinden wir alle Nachteile von kundenspezifischen Beleuchtungslösungen wie lange Lieferfristen oder komplizierte Logistik. Mit luxKIT braucht es im Prinzip weder Fertigungsbetriebe, die Leuchten auf Mass produzieren, noch den Elektro-Profi, der diese liefert und montiert.

Warum war die Unterstützung durch das Programm Swiss Accelerator essenziell für Sie?
Die Entwicklung eines ausgereiften Produkts hätten wir als KMU allein nicht in so kurzer Zeit stemmen können. Ohne Unterstützung hätten wir auf die «Salamitaktik» setzen müssen, wären nicht schnell genug auf den Markt gekommen und hätten damit den «First-Mover-Vorteil» verschenkt. So konnten wir in nützlicher Frist eine hochautomatisierte, kostenoptimierte Produktion aufbauen. Ohne Förderung wäre unser Produkt zu teuer geworden und international nicht wettbewerbsfähig gewesen. Auch die Entwicklung der App – ein zentraler Baustein unserer Innovation – wäre auf eigene Faust kaum möglich gewesen.
«Ohne Förderung wäre unser Produkt international nicht wettbewerbsfähig gewesen.»
Innovationsförderung ist in der Regel an die Zusammenarbeit mit Forschungspartnern gekoppelt. Weshalb war das kein Thema für Sie?
Eine solche Zusammenarbeit hätte uns wenig gebracht, da wir selbst über das nötige Know-how für die Entwicklungsarbeit verfügen. Dank der Direktförderung konnten wir den Grundstein für ein hochinnovatives Produktportfolio legen, mit dem wir international wachsen können. Swiss Accelerator bringt den Franken also definitiv an den richtigen Ort.
Swiss Accelerator kurz erklärt
Das Swiss Accelerator-Programm von Innosuisse bietet Finanzierung für hochinnovative Innovationsprojekte von Schweizer KMU und Start-ups. Es zielt darauf ab, dass Unternehmen neuartige Produkte und Dienstleistungen rasch und wirkungsvoll vermarkten können. Damit will Innosuisse das Wachstum von bereits am Markt tätigen Unternehmen beschleunigen. Der Swiss Accelerator ist eine Übergangsmassnahme wegen der Nichtassoziierung der Schweiz am Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe. Innosuisse konnte 2022 und 2023 Projektausschreibungen durchführen. Derzeit ist keine Projektausschreibung für den Swiss Accelerator geplant. Schweizer KMU und Start-ups können seit Januar 2025 wieder Gesuche für den EIC Accelerator einreichen.
Entwicklungsarbeit unter Hochdruck – mit Punktlandung
Thomas Stepan hat in den letzten zwei Jahren einige Nachtschichten eingelegt, denn der Zeitplan war sportlich. Sein Patentanwalt machte ihn Anfang 2023 auf das Programm Swiss Accelerator aufmerksam und für den CEO war klar: Diese Chance packen wir. Mit zwei Patenten war der Grundstein für den LED-Bausatz bereits gelegt.
Nach dem Projektstart im Mai 2023 löste das Team Herausforderungen in der Verbindungstechnik und beim Schattenwurf der Module. Zudem entwickelte man eine neuartige Abdeckung: Statt den üblichen Aluminiumprofilen verwendet Smarterion ein zum Patent angemeldetes System mit einer Kunststofffolie, das weitere Vorteile bei der Logistik und der Montage bringt. Im Herbst entstanden parallel zur Entwicklung der Produktionsanlage die ersten Prototypen.
Bereits im März 2024 präsentierte Smarterion das Produkt auf einer Fachmesse in Frankfurt. Das Feedback der Branche nutzte man den Sommer über für den Feinschliff und im Oktober war schliesslich auch die Produktionsanlage betriebsbereit. Thomas Stepan und seinem Team gelang eine Punktlandung. Anfang November – einen Tag vor Ende der Projektlaufzeit – begann die Auslieferung.

Ehrgeizige Expansionspläne
Für die neue Produktionsanlage und das angebundene Lager wurde der Standort in Mels um 600 Quadratmeter ausgebaut. Mittlerweile läuft die Produktion auf Hochtouren, denn das Interesse an luxKIT ist gross. Der Verkauf in Deutschland ist erfolgreich angelaufen und ab 2025 baut Smarterion den Vertrieb in weiteren europäischen Ländern auf.
Auch den Markt in den USA und in Indien sondiert Thomas Stepan bereits und stellt erste Weichen für die nötigen Zertifizierungen. Der CEO rechnet damit, dass Smarterion den Umsatz bis 2030 mindestens vervierfachen kann. Die Chancen stehen also gut, dass die Weltneuheit zum Welterfolg wird.
Unterstützung durch Innosuisse
- 1 Swiss Accelerator-Projekt